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Mittwoch, 20. Juli 2011

Ottilie und Zuppa

Die Clownfrau Ottilie hat nicht nur Meisen, die auf ihrer Lampe eine Nest gebaut haben, sie hat auch einen Hund. Er heisst Zuppa und er ist immer mit Ottilie im Zirkus aufgetreten. Aber nun ist er so alt, dass er keine Kraft mehr für Kunststückchen mehr hat und so liegt er den ganzen Tag in seinem Körbchen und schläft. Ohne Zuppa will Ottilie nicht mehr auftreten, so sehr liebt Ottilie ihren Hund. Jeden Wunsch will sie ihm erfüllen. Hundewünsche sind besondere Wünsche in den Augen von Menschen, sie wünschen sich keine hübschen Kleider, keine goldenen Ketten oder das neuste Handy. Die meisten Hunde wünschen nichts als Zuwendung und ab und zu das Ende einer Wurst und schon sind sie sind glücklich.
Zuppa spührt, dass er bald sterben wird. Das macht ihn aber nicht traurig. Er freut sich auf den Hundehimmel. Er stellt sich schon vor, wie ihm zwei Flügel wachsen und er mit den anderen Hundeengeln herumtoben wird. Nie mehr an einer Leine laufen müssen, das stellt er sich schon sehr verlocken vor. Ottillie will von solchen Phantasien natürlich gar nichts hören, für sie soll Zuppa ewig leben. Zuppa schüttelt den Kopf über so viel menschlichen Unverstand. Der einziger Wunsch, den er noch hat ist, dass Ottilie wieder glücklich ist und wieder in den Zirkus zurückkehrt. Und ausgerechnet diesen Wunsch will sie ihm nicht erfüllen. Sie wickelt sich einfach ihren langen, roten Schal um den Kopf, damit sie nicht hören muss was Zuppa von ihr will.
Resigniert schläft Zuppa wieder ein.
Ottilie sucht nach einem neuen Wollknäul in ihrer Kommode und findet darin statt der Wolle eine Maulwurfsfamilie.

Montag, 18. Juli 2011

Botschaft

Ein Stück braucht für mich eine Thema. Ich mache mir Gedanken, was ich mit dieser Geschichte aussagen will. Eine Botschaft ist mir schon wichtig, aber ohne moralischen Zeigefinger.
Die Maulwurfgeschichte handelt davon, zu sich zu stehen. Kuno, der Maulwurf ist ein zufriedener Zeitgenosse, das Abenteuer suchen ist seine Sache nicht. Er ist wie er ist und findet das gut so, er strahlt eine innere Zufriedenheit aus und gewinnt dadurch die Liebe einer Maulwurfsfrau. 
Die Vogelgeschichte zeigt einen Vogel, der Angst vor dem Fliegen hat. Das Eichhörnchen macht ihm klar, dass man wissen sollte, wo Angst angebracht ist und wo sie überwunden werden muss, damit man sein eigenes Leben leben kann.
Beide Geschichten handelt davon seine Bestimmung zu leben. Was will ich, was kann ich, wo muss ich etwas wagen?
Das sind Fragen, die sich im Laufe des Lebens immer wieder auf`s Neue stellen.
Diese Fragen haben auch mit mir zu tun, in einer Lebensphase, wo ich als Mutter langsam aber sicher in Pension geschickt werde. Da bildet sich ein Vakuum, das wieder gefüllt werden will.
Geschichten, die ich erzählt, müssen für mich, immer auch etwas mit mir zu tun haben.

Sonntag, 17. Juli 2011

Rahmenhandlung

Die meisten meiner bisherigen Stücke sind so aufgebaut, dass sich kurze, in sich abgeschlossene Geschichten aneinanderreihen.
Das hat den Vorteil, dass ich so die Aufmerksamkeit auch von sehr junge Zuschauer immer wieder gewinnen kann, weil auf der Bühnen etwas Neues passiert. 
Das bedingt aber eine Rahmenhandlung, die das Ganze zusammenhält.
In den meisten meiner Stücke übernehme ich eine Schauspielrolle und schon lange möchte ich eine etwas schräge Frau spielen und so kam mir die Idee, dass ich eine Clownfrau spielen könnte, die arbeitslos geworden ist, weil niemand mehr über sie gelacht hatte.

So könnte die Geschichte beginnen:

Ein Frau sitzt auf einem Stuhl, ein Strickzeug mit roter Wolle in der Hand. Sie ist vertieft in ihre Arbeit, es soll ein Schal werden, für die kalte Jahreszeit. Der Schal ist schon sehr lang.
"Eine Masche rechts, eine Masche links, eine Masche rechts, eine Masche links, uiuiui, jetzt ist mir eine Masche heruntergefallen. Buh, grad noch geschafft, jetzt ist sie wieder oben, diese freche Masche, einfach so von der Nadel springen. Ganz schön mutig von der Masche. Sie könnte ja verloren gehen und dann ist dort ein grosses Loch im Schal und dann zieht dort der Wind durch und dann bekomme ich Halsschmerzen und kann nicht mehr sprechen, nur weil die Masche einfach so davon gesprungen ist.
Zum Publikum gewannt
Und dann könnte ich euch gar keine Geschichte erzählen. Da haben wir ganz schön Glück gehabt, dass ich die Masche wieder heraufholen konnte. Eins rechts, eins links.."
Ein Vogel setzt sich auf den Schal.
"Huch, was willst denn du?"
"Ich muss meine hungrigen Kinder füttern, kannst du mir  etwas zu fressen geben?"
"Ich habe noch ein paar Kekse, wenn du die willst, kannst du sie gerne haben."

Hier geht es dann mit der Vogelgeschichte weiter. Das Nest der Vögel ist auf dem Lampenschirm der Clownin.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Das Eichhörnchen


Hier geht es auch mal wieder ein Stückchen vorwärts. Das Eichhörnchen übt sich schon mal im  Klettern in schwindelnden Höhen.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Meisenfamilie


Ich habe mich für eine Vogelfamilie mit zwei Kindern, Sohn und Tochter, entschieden. Ist übersichtlicher für mich zum Spielen und es erleichtert den Zuschauern die Identifikation.
Ich bin am Überlegen, ob ich in die Geschichte die Problematik, dass die Schwester von Balduin einfach alles besser kann, weiss und überhaupt viel mutiger ist, hineinbringe.

Montag, 4. Juli 2011

Jungschauspieler Balduin

Das schöne beim Puppentheater ist ja, dass man sich seine Schauspieltruppe selber zusammenbastelt und so auf eine aufwendiges Casting verzichten kann. Ausserdem haben Puppen keine Starallüren und verschwinden nach getaner Arbeit einfach in der Kiste.

Das ist der dicke Balduin aus dieser Geschichte:

Wie Maulwurf Kuno seine grosse Liebe fand


Hat man eine Geschichte muss man sich überlegen, wie man sie auf der Bühne umsetzt.
Am Beispiel der Maulwurfsgeschichte wäre es möglich, aufwendig eine Maulwurfshöhle zu bauen und die ganze Geschichte chronologisch darin spielen zu lassen. Also den Maulwurf zeigen, wie er darin lebt, wie in seine Freunde besuchen, wie er Olga kennen lernt.
Ich habe mir ganz pragmatisch überlegt, was der zentrale Ort der Geschichte ist und da kam mir die Idee die ganze Geschichte auf einem Sofa spielen zu lassen.
Da Kinder ja immer gerne Kinder in Theaterstücken sehen, weil sie sich darin wiedererkennen können, ist mir die Idee gekommen, dass der Vater den Kindern im Rückblick erzählt, wie er ihre Mutter kennen gelernt hat.
Es beginnt damit, dass der Vater gerne seinen verdienten Mittagsschlaf halten will, aber seinen Kindern ist langweilig und so erzählt er ihnen die Geschichte seiner grossen Liebe und auch die Mutter hört ihm dabei gerne zu. 

Samstag, 2. Juli 2011

Try-out


Ich habe nun die Maulwurfsgeschichte in Dialoge umgeschrieben, in Szene gesetzt und heute am Fest einer Freundin zum ersten Mal vor Publikum ausprobiert.
 

Ich glaube, die Maulwurfsfamilie mag Theaterluft. Das erste kleine Puzzleteil meiner neuen Geschichte ist gesetzt.