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Mittwoch, 25. Mai 2011

Flieg, Vogel, flieg



Bei uns ist es ja schon lange sehr warm und irgendwie macht mich das gedankenträge.
So habe ich mir gedacht, lese ich mal das Vorwort in meinem Übungsbuch und fand diesen Text:


Schon merkwürdig, dass dieses Buch mit dem Allerleirauh-Thema anfängt, nicht wahr?


Das wahre Ich verstecken unter einem Mante aus vielerlei Pelzen, tun wir das nicht alle all zu oft?
So ein Mantel aus Pelz muss ja nichts Schlechts sein, er schützt, hält warm und ist bestimmt sehr weich und kuschelig. Ein Nest in das man sich zurück ziehen kann. (Das Tierschützerthema war in den alten Märchen natürlich noch nicht aktuell.)
Mir gefällt diese Bild fast noch besser als diejenigen mit den schönen Kleidern, wenn ich so recht überlege.
Man mag ja nicht immer strahlen und alle Blicke auf sich ziehen. Damit meine ich natürlich nicht, dass das im richtigen Leben bei mir so wäre.(o:


Meine heutige Geschiche:

Ein junger Vogel sass sehr vergnügt in seinem Nest. Ihm war recht wohl, denn seine Eltern sorgten gut für ihn. Er musste nur seinen Schnabel aufsperren und er bekam allerlei Leckereien hineingestopft. Was wollte er mehr vom Leben verlangen?
Als die Zeit kam das Fliegen zu lernen, waren seine Geschwister schon recht aufgeregt und konnte es nicht abwarten ihre Flügel auszubreiten um ihrem eigenen Leben entgegen zu fliegen.
Doch der junge Vogel, nennen wir ihn Balduin, hatte es gar nicht eilig. Auf das Drängen seiner Eltern es auch einmal mit dem Fliegen zu probieren, antwortet er einfach: "Keine Lust:"
Seine Geschwister waren schon lange ausgeflogen und Balduin sass noch immer in seinem Nest. Die Vogeleltern konnten ihren Sohn nicht ja verhungern lassen,so sorgten sie weiterhin für Nahrung und  lebte Balduin wie eine Made im Speck in seinem gemütlichen Nest.
Die Eltern machten sich Sorgen. Wie sollte Balduin den Winter überleben, wenn er das Fliegen nicht lernen wollte, um mit ihnen in den Süden zu ziehen.
Was die Eltern nicht wussten war, dass Balduin ganz schrecklich grosse Angst vor dem Fliegen hatte.
Eines Tages bekam er Besuch von einem neugierigen Eichhörnchen, dass schon länger diesen merkwürtigen Vogel beobachtet hatte.
"Warum fliegst du nicht davon?" fragt es."Wenn ich Flügel hätte, ich würde so hoch fliegen, wie ich nur könnte. Die Welt von oben sehen, dass muss traumhaft sein"
"Mein Traum ist das nicht, ich habe Angst vor dem Fliegen", entfuhr es Balduin.
"Ein Vogel, der Angst vor dem Fliegen hat," lachte das Eichhörnchen."Ein komischer Vogel bist du."
"Du hast wohl vor gar nichts Angst," antwortete Balduin beleidigt.
"Doch, ich habe Angst gefressen zu werden. Und das kann dir auch passieren, die Katze hätte sicher ihre Freude an so einem leckeren Happen wie du es bist. Ich rate dir sehr, lerne das Fliegen."
Balduin war ganz erstaunt, dass es noch grössere Gefahren als das Fliegen geben könnte.
In der Nacht träumte er von Riesenkatzen, die mit glühenden Augen den Baum hoch kletterten.
Schweissgebadet wachte er auf. Wenn er leben wollte, musste er fliegen lernen, das war im nun klar.
Er stellte sich an den Rand des Nestes, er breitete seine Flügel aus, er nahm seinen ganzen Mut zusammen, er flog...
und wunderte sich, dass es so einfach war.
Das Eichhörnchen schaute ihm nach und dachte bei sich:  "Zwei Flügel nützen nichts, solange man nur seinen Kopf gebraucht. In die Luft kann sich nur derjenige erheben, der keine Angst vor dem Leben hat."
Dazu muss noch gesagt werden, dass das Eichhörnchen seine Jugendjahre im Gebälk des Hörsaal der Philosophischen Fakultät verbracht hatte.

4 Kommentare:

  1. studiere schon die ganze zeit über die passage öppis z machen weil man noch meh angst hat als vor der angst das gäb ein wunderschönes kinderbuch (vor allem die gruselkatze hihi) super geschichte ((sagt man das so? glaub schon, zwar wenn man meh als zwei stund über öppis studiert ist das ja schon eine geniale geschichte)) ...der dicke (der ist bestimmt dick gworden so gfüttert wie der wird) balduin der nicht aus dem nest will so lustig...und doch au traurig...und wieder doch so gar nicht weil er ja dann davonfliegt... und das eichhöräli das gschiidä...danke für diese geschichte.

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  2. Was für eine Geschichte! Wunderschön!! Vielleicht sollst du einfach viele Kurzgeschichten mit den Puppen machen und nicht eine lange Geschichte...
    alles Liebe. maria

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  3. Gugus, du bist ein sooo Schatz und eine grosse Ermutigerin, sagt man so?
    Maria, lustig, das habe ich mir heute morgen beim Filzen auch schon gedacht. Ich habe mir so überlegt, ich hätte die Figuren in einem grossen Sack auf der Bühne und hole sie daheraus und nenne das Ganze "Gefühle aus dem Sack".
    Liebe Grüsse, Allerleirauh

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  4. Was für eine tolle Idee! Und dann machst du auch mal eine Tournee in Österreich, ja? Vorzugsweise in der kreativbergischen Gegend :)

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