Seiten

Mittwoch, 9. November 2011

Flyer


Gestern kam der Flyer bei mir an. Mir hätte das erste Bild von den Schnappschüssen am Besten gefallen, aber da "Wilhelmine will nicht mehr" keine Clownstück im üblichen Sinne ist, würde es vielleicht falsche Erwartungen wecken. Darum habe ich mir für das Bild Nr.7 mit dem leicht zweifelnden Blick entschieden.
Nun kommt der Teil des Jobs, die mir schon immer am Schwersten gefallen ist, nämlich Werbung für sich selber zu machen.
Aber ohne Werbung geht eben gar nichts, egal wie gut eine Produkt auch sein mag.

Montag, 31. Oktober 2011

Schnappschüsse

Heute war eine Freundin da und wir haben schnell ein paar Fotos für den Fyer gemacht.


Gar nicht so einfach, sich für ein Foto zu entscheiden.

Samstag, 29. Oktober 2011

Premiere



Die Premiere liegt nun hinter mir.

Ich habe mich trotz Premierenunsicherheit in der Rolle der Wilhelmine richtig wohl gefühlt und auch meine filzigen Mitspieler habe ihre Rollen gut gelernt und gespielt.
Das Stück sei berührend, mit viel Liebe gespielt und auch sehr herzig.
Das Herz wird berührt, so etwas zu hören ist einfach wunderbar für mich.
Es ist ein Stück, dass Kinder, Frauen und Männer anspricht, dass kann ich nach meiner Premier auch sagen.



Ich kann immer noch nicht wirklich glauben, dass ich es mit Hifle dieses Blogs und in doch recht kurzer Zeit, geschafft habe, eine Geschichte auf die Bühne zu bringen, die mich beim Spielen so glücklich macht.
Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Facelifting für die Katz


Die Szene mit der Katze, die zur Vogelgeschichte gehört, sollte bedrohlich wirken und deswegen habe ich das Gesicht noch etwas verändert und eine Pfote hat sie auch noch bekommen.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Näharbeiten für das Bühnenbild

Nachdem ich in der letzten Woche mit den Kostümen für "Flieg" beschäftigt war, hatte ich heute Zeit die restlichen Näharbeiten für mein Bühnenbild zu erledigen.
Ein Paravant musste noch eingekleidet werden. So sieht er jetzt aus:


Und hier ein Blick hinter die Kulissen, wo meine Schauspieler auf ihren Auftritt warten:

Samstag, 22. Oktober 2011

Plakat

In der  Schweiz ist Wahlwochenende und darum hängen gerade recht viele Plakate mit Köpfen herum.


Seinen eigenen Kopf auf so einem grossen Plakat zu sehen ist aber schon etwas speziell.

Freitag, 21. Oktober 2011

Stückbeschreibung, die Zweite

Ich grüble immer noch an meiner Inhaltsangabe herum, Bei einem Stück, desen Inhalt gar nicht bekannt ist, hat man es etwas schwerer Veranstalter zu finden. Auch das Publikum oder besser gesagt, die Erwachsenen, die die Kinder begleiten, gehen lieber in Stücke, die sie bereits kennen.
Darum sollte ich vielleicht in meiner Inhaltsangabe etwas mehr auf Einzelheiten im Stück eingehen:




Zuppa, der kleine Zirkushund der Clownfrau Wilhelmine ist alt. Das Einzige was er noch kann ist bellen. Doch ohne ihren Zuppa will Wilhelmine nicht mehr auftreten. Sie hat Angst! So vertreibt sie sich die Zeit mit Stricken. 
Während eines Hundespaziergangs beobachten sie zwei Vögelkinder bei ihren ersten Flugversuchen und hören einem ängstlichen Maulwurfsvater beim Geschichten erzählen zu. 
Wieder zu Hause entdeckt Wilhemine ein lustiges Ich-glaube-an-dich-Tierchen in einer ihrer Schubladen.
Kann dieses Tierchen Wilhelmine wieder Mut machen?

Dienstag, 18. Oktober 2011

Stückbeschreibung

Für den Flyer braucht es einen Text. 


Wilhelmine will nicht mehr
-eine heitere und manchmal auch traurige Geschichte über Angst, Mut und einen Neuanfang

Zuppa, der kleine Zirkushund der Clownfrau Wilhelmine ist alt. Das Einzige was er noch kann ist bellen. Doch ohne ihren Hund will Wilhelmine nicht auftreten. Sie hat Angst!!!
So vertreibt sie sich die Zeit mit Stricken und dem Spazieren gehen mit Zuppa. Unterwegs begegnet ihnen eine Vogelfamilie, eine Maulwurfsfamilie und ein kleines Ich-glaube-an-dich-Tierchen.
Wendet sich nun Alles zum Guten für Wilhelmine und Zuppa?

Ein Stück für Kinder ab 5 Jahren, mit Schauspiel und Filztieren.
Dauert ca.50 Minuten
Endregie: Stephanie Aebischer

Wie findet ihr den Text? Ist er ansprechend? Würde er euch neugierig machen auf einen Besuch dieses Stückes?



Freitag, 14. Oktober 2011

Flyer

Heute war meine Regisseurin wieder da und  hat mir als Überraschung diesen Flyer mit gebracht:



Er liegt schon hier im Dorf in den Geschäften auf, was ich nicht wusste.
Er gefällt mir gut.
Ansonsten habe ich das Stück durchgespielt und es wurde von der Regie noch verschiedenste Kleinigkeiten geändert.
Das Zeitgefühl beim Spielen ist wirklich unglaublich verzehrt. Das Theaterstück dauert 50 Minuten und mir selber kommt es wie 20 Minuten vor. Bleibt zu hoffen, dass es beim Publikum nicht umgekehrt propotional ist...
Jetzt muss ich mir langsam Gedanken für einen eigenen Flyer für das Stück zu machen.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Alte Kommode - neue Kommode

Ich habe das schöne Wetter genutzt um zu malen.
Aus einem alten Stück, das ich aus Altersgründen nicht mehr spiele, hatte ich noch eine Kommode. Das Stück hiess "Lulu Tüte ist nicht müde" und ich spielte ein Mädchen, das wenn sie mal gross ist, Clown werden möchte. Es gibt wohl Themen, die begleiten einem über längere Zeit.
Die Farbe jedoch gefiel mir nicht mehr.


Nun sieht sie so aus:


In der einen Schublade wohnt die Maulwurfsfamilie und in der anderen findet Wilhelmine das Ich-glaube-an-dich-Tierchen.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Nestbau


Heute habe ich für die Vogelfamilie aus Àsten der Weiden, die in unserem Garten steht, ein Nest gebaut.
Aus praktischen Gründen, ich habe ja nur zwei Hände, wurde die Rolle des Vogelvaters ersatzlos gestrichen.

Freitag, 7. Oktober 2011

Ohren-OP


Nachdem der Hund Augenlider bekommen hat, wollte das Ich-glaube-an-dich-Tierchen Ohren haben.
Sein Wille war mir natürlich Befehl.
Jetzt muss ich mich als nächstes um das Bühnebild kümmern.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Vom jungen Hund zum alten Hund

Zuppa sah zu sehr nach einem jungen Hund aus, nach eine paar Stichen schaut er nun schon viel älter in die Welt.



Heute war wieder meine Regisseurin da. Ich habe das Stück zweimal durchgespielt und es ist nun in groben Zügen fertig.
Nun fängt die Feinarbeit an der Figurenführung und Sprache der 10 verschiedenen Figuren, die in dieser Geschichte vorkommen, an.
Das Wichtigste ist, dass man sich Zeit lässt beim Spielen. Dass man an seine Geschichte glaubt und nicht aus Unsicherheit anfängt durch die Geschichte zu rasen.
Nun heisst es für mich in den nächsten Wochen bis zu Premiere, üben, üben, üben.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Text lernen

Ich habe alle Geschichten in Dialogform umgeschrieben. Nun bin ich dabei alles auswendig zu lernen und dabei immer wieder zu überprüfen, ob man im Alltag auch wirklich so spricht. Immer wieder gibt es Änderungen, weil es noch zu hölzern tönt.

Dienstag, 27. September 2011

Von Dingen, die einem über den Weg laufen

Auf dem Rückweg von unseren Sommerferien im Bregenzer Wald haben wir in einem Brockenhaus in Winterthur halt gemacht. Es war mir wegen seiner Stoffauswahl empfohlen worden. Stoff habe ich keinen gefunden, dafür viel mein Blick auf einen alten Puppenwagen. Ich wusste sofort, den muss ich kaufen. Mein Mann hatte nur den Kopf geschüttelt als ich dieses Teil aus dem Brockenhaus herausgeschoben habe. Vielleicht hatte er Angst, ich würde einen heimlichen Kinderwunsch hegen ;o), denn mit Shabby chic habe ich es normalerweise nichts am Hut.
Damals wusste ich noch nicht, dass in meinem Stück ein alter Hund namens Zuppa vorkommen würde, der nicht mehr  laufen kann.
Nun verstehe ich, warum ich dieses Teil unbedingt kaufen musst. In dem Puppenwagen hat Zuppa ein wunderbares Plätzchen gefunden.



Ausserdem war heute meine Regisseurin da, die mal auf meine Stück draufgeschaut hat, wie man im Theaterjargon salopp sagt.
Ich war schon recht nervös, wie meine Geschichte bei ihr ankommen würde. Aber meine Angst war unbegründet, ihr hat das Stück grundsätzlich gefallen.
Wir haben die Übergängen zwischen den einzelnen Szenen entwickelt und an den verschiedenen Rollen gearbeitet. So als Alleinspielerin hat man ja mächtig viel zu tun.
Nach diesem Nachmittag sehe ich gelassener der Premiere am 28.10 bei uns im Dorf entgegen.
Ich habe das Gefühl,  "Wilhemine will nicht mehr" kann eine schönes Stück Theater werden, das kleine und grosse Zuschauer gleichermassen anspricht.

Donnerstag, 22. September 2011

Das Ich-glaube-an-dich-Tierchen


Wer regelmässig bei Allerleirauh und hier liest, wird vielleicht bemerkt haben, dass meine Tierchen die Angewohnheit haben zwischen den beiden Blogs hin und her zu springen.
Beim Filzen dieses Tierchen für eine Geschichte im Allerleirauh-Blog fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es braucht in meiner Geschichte hier keinen weiteren Angsthasen, sondern eine Figur die Mut macht.
Einen Titel für die Geschichte habe ich auch schon gefunden.
Die Clownfrau heisst nun nicht mehr Ottilie sondern Wilhelmine und so heisst die Geschichte "Wilhelmine will nicht mehr".

Mittwoch, 7. September 2011

Auf was warten die denn da?


Ich fürchte fast auf mich, denn ohne Menschen, die ihnen Leben und eine Seele geben sind Puppen Dekoobjekte. Und manchen Puppen wollen eben mehr aus ihrem Leben machen als nur stumm und still dazusitzen.
Ich habe in den letzten beiden Tagen an einem Workshop über Dramaturgie, der im Rahmen des Figurentheaterfestivals in Basel stattfand, teilgenommen.
Gestern Abend habe ich mit neuem Elan angefangen meinen neuen Erkenntnisse auf die Maulwurfsszene anzuwenden und sie dementsprechend um zuschreiben. Einfach ist es nicht, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Stückeschreiben ist einfach Knochenarbeit für meinen Kopf.

Mittwoch, 24. August 2011

Passend zum Thema

Den Spruch habe ich gerade gefunden und hier schnell notiert, damit ich es nicht vergesse:

Es gibt keine Grenzen.
Nicht für den Gedanken,
nicht für die Gefühle.
Die Angst setzt die Grenzen.
Ingmar Bergman (1918-2007), schwed. Film- u. Theaterregisseur

Mittwoch, 17. August 2011

Auf den Hund gekommen






Jetzt habe ich auch den Hund gefilzt und somit alle Tiere für die Geschichten, die ich bereits geschrieben habe, beieinander.
Nun muss ich mich auf die Suche nach dem letzten Puzzlestück machen.
Mir ist aufgefallen, dass der rote Faden, der die bisherigen Geschichten verbindet, das Thema "Angst" ist.
Der Maulwurf hat Angst vor der Welt ausserhalb seiner dunklen Höhle, der Vogel hat Angst vor dem Fliegen und die Clownfrau hat Angst davor, ohne ihren Hund aufzutreten.
Eigentlich wäre es noch nett, wenn jetzt noch ein kleiner Angsthase durch die Geschichte hüpfen würde.



Montag, 15. August 2011

Liebs, liebs Büssi - bösi, bösi Katz



Hier hat sich auch schon lange nichts mehr getan, mir fehlen noch ein paar Puzzleteile zu einer runden Geschichte. Da mir das Figuren machen wesentlich leichter fällt, als das Geschichten erfinden, habe ich heute die Katze gefilzt und da sie nur im Traum erscheint, braucht sie keinen Körper.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Ottilie und Zuppa

Die Clownfrau Ottilie hat nicht nur Meisen, die auf ihrer Lampe eine Nest gebaut haben, sie hat auch einen Hund. Er heisst Zuppa und er ist immer mit Ottilie im Zirkus aufgetreten. Aber nun ist er so alt, dass er keine Kraft mehr für Kunststückchen mehr hat und so liegt er den ganzen Tag in seinem Körbchen und schläft. Ohne Zuppa will Ottilie nicht mehr auftreten, so sehr liebt Ottilie ihren Hund. Jeden Wunsch will sie ihm erfüllen. Hundewünsche sind besondere Wünsche in den Augen von Menschen, sie wünschen sich keine hübschen Kleider, keine goldenen Ketten oder das neuste Handy. Die meisten Hunde wünschen nichts als Zuwendung und ab und zu das Ende einer Wurst und schon sind sie sind glücklich.
Zuppa spührt, dass er bald sterben wird. Das macht ihn aber nicht traurig. Er freut sich auf den Hundehimmel. Er stellt sich schon vor, wie ihm zwei Flügel wachsen und er mit den anderen Hundeengeln herumtoben wird. Nie mehr an einer Leine laufen müssen, das stellt er sich schon sehr verlocken vor. Ottillie will von solchen Phantasien natürlich gar nichts hören, für sie soll Zuppa ewig leben. Zuppa schüttelt den Kopf über so viel menschlichen Unverstand. Der einziger Wunsch, den er noch hat ist, dass Ottilie wieder glücklich ist und wieder in den Zirkus zurückkehrt. Und ausgerechnet diesen Wunsch will sie ihm nicht erfüllen. Sie wickelt sich einfach ihren langen, roten Schal um den Kopf, damit sie nicht hören muss was Zuppa von ihr will.
Resigniert schläft Zuppa wieder ein.
Ottilie sucht nach einem neuen Wollknäul in ihrer Kommode und findet darin statt der Wolle eine Maulwurfsfamilie.

Montag, 18. Juli 2011

Botschaft

Ein Stück braucht für mich eine Thema. Ich mache mir Gedanken, was ich mit dieser Geschichte aussagen will. Eine Botschaft ist mir schon wichtig, aber ohne moralischen Zeigefinger.
Die Maulwurfgeschichte handelt davon, zu sich zu stehen. Kuno, der Maulwurf ist ein zufriedener Zeitgenosse, das Abenteuer suchen ist seine Sache nicht. Er ist wie er ist und findet das gut so, er strahlt eine innere Zufriedenheit aus und gewinnt dadurch die Liebe einer Maulwurfsfrau. 
Die Vogelgeschichte zeigt einen Vogel, der Angst vor dem Fliegen hat. Das Eichhörnchen macht ihm klar, dass man wissen sollte, wo Angst angebracht ist und wo sie überwunden werden muss, damit man sein eigenes Leben leben kann.
Beide Geschichten handelt davon seine Bestimmung zu leben. Was will ich, was kann ich, wo muss ich etwas wagen?
Das sind Fragen, die sich im Laufe des Lebens immer wieder auf`s Neue stellen.
Diese Fragen haben auch mit mir zu tun, in einer Lebensphase, wo ich als Mutter langsam aber sicher in Pension geschickt werde. Da bildet sich ein Vakuum, das wieder gefüllt werden will.
Geschichten, die ich erzählt, müssen für mich, immer auch etwas mit mir zu tun haben.

Sonntag, 17. Juli 2011

Rahmenhandlung

Die meisten meiner bisherigen Stücke sind so aufgebaut, dass sich kurze, in sich abgeschlossene Geschichten aneinanderreihen.
Das hat den Vorteil, dass ich so die Aufmerksamkeit auch von sehr junge Zuschauer immer wieder gewinnen kann, weil auf der Bühnen etwas Neues passiert. 
Das bedingt aber eine Rahmenhandlung, die das Ganze zusammenhält.
In den meisten meiner Stücke übernehme ich eine Schauspielrolle und schon lange möchte ich eine etwas schräge Frau spielen und so kam mir die Idee, dass ich eine Clownfrau spielen könnte, die arbeitslos geworden ist, weil niemand mehr über sie gelacht hatte.

So könnte die Geschichte beginnen:

Ein Frau sitzt auf einem Stuhl, ein Strickzeug mit roter Wolle in der Hand. Sie ist vertieft in ihre Arbeit, es soll ein Schal werden, für die kalte Jahreszeit. Der Schal ist schon sehr lang.
"Eine Masche rechts, eine Masche links, eine Masche rechts, eine Masche links, uiuiui, jetzt ist mir eine Masche heruntergefallen. Buh, grad noch geschafft, jetzt ist sie wieder oben, diese freche Masche, einfach so von der Nadel springen. Ganz schön mutig von der Masche. Sie könnte ja verloren gehen und dann ist dort ein grosses Loch im Schal und dann zieht dort der Wind durch und dann bekomme ich Halsschmerzen und kann nicht mehr sprechen, nur weil die Masche einfach so davon gesprungen ist.
Zum Publikum gewannt
Und dann könnte ich euch gar keine Geschichte erzählen. Da haben wir ganz schön Glück gehabt, dass ich die Masche wieder heraufholen konnte. Eins rechts, eins links.."
Ein Vogel setzt sich auf den Schal.
"Huch, was willst denn du?"
"Ich muss meine hungrigen Kinder füttern, kannst du mir  etwas zu fressen geben?"
"Ich habe noch ein paar Kekse, wenn du die willst, kannst du sie gerne haben."

Hier geht es dann mit der Vogelgeschichte weiter. Das Nest der Vögel ist auf dem Lampenschirm der Clownin.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Das Eichhörnchen


Hier geht es auch mal wieder ein Stückchen vorwärts. Das Eichhörnchen übt sich schon mal im  Klettern in schwindelnden Höhen.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Meisenfamilie


Ich habe mich für eine Vogelfamilie mit zwei Kindern, Sohn und Tochter, entschieden. Ist übersichtlicher für mich zum Spielen und es erleichtert den Zuschauern die Identifikation.
Ich bin am Überlegen, ob ich in die Geschichte die Problematik, dass die Schwester von Balduin einfach alles besser kann, weiss und überhaupt viel mutiger ist, hineinbringe.

Montag, 4. Juli 2011

Jungschauspieler Balduin

Das schöne beim Puppentheater ist ja, dass man sich seine Schauspieltruppe selber zusammenbastelt und so auf eine aufwendiges Casting verzichten kann. Ausserdem haben Puppen keine Starallüren und verschwinden nach getaner Arbeit einfach in der Kiste.

Das ist der dicke Balduin aus dieser Geschichte:

Wie Maulwurf Kuno seine grosse Liebe fand


Hat man eine Geschichte muss man sich überlegen, wie man sie auf der Bühne umsetzt.
Am Beispiel der Maulwurfsgeschichte wäre es möglich, aufwendig eine Maulwurfshöhle zu bauen und die ganze Geschichte chronologisch darin spielen zu lassen. Also den Maulwurf zeigen, wie er darin lebt, wie in seine Freunde besuchen, wie er Olga kennen lernt.
Ich habe mir ganz pragmatisch überlegt, was der zentrale Ort der Geschichte ist und da kam mir die Idee die ganze Geschichte auf einem Sofa spielen zu lassen.
Da Kinder ja immer gerne Kinder in Theaterstücken sehen, weil sie sich darin wiedererkennen können, ist mir die Idee gekommen, dass der Vater den Kindern im Rückblick erzählt, wie er ihre Mutter kennen gelernt hat.
Es beginnt damit, dass der Vater gerne seinen verdienten Mittagsschlaf halten will, aber seinen Kindern ist langweilig und so erzählt er ihnen die Geschichte seiner grossen Liebe und auch die Mutter hört ihm dabei gerne zu. 

Samstag, 2. Juli 2011

Try-out


Ich habe nun die Maulwurfsgeschichte in Dialoge umgeschrieben, in Szene gesetzt und heute am Fest einer Freundin zum ersten Mal vor Publikum ausprobiert.
 

Ich glaube, die Maulwurfsfamilie mag Theaterluft. Das erste kleine Puzzleteil meiner neuen Geschichte ist gesetzt.

Freitag, 24. Juni 2011

Stolzer Papa


Während ich hier nichts Gescheites zu Wege bringe, war wenigsten der Maulwurf produktiv.
Ich mag ihm sein Glück gönnen. Wenn er mir bloss verraten würde, welche Geschichte er da gerade seinen Kleine zuflüstert. Er sagt aber, Maulwurfsgeschichten gehören nicht ans Licht der Öffentlichkeit.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Der Maulwurf

Ich stecke fest mit meiner Geschiche. Mein Kopf scheint zur Zeit nur mit heisser Luft gefüllt zu sein. Ein denkbar schlechter Zustand fürs Geschichtenerfinden.
Mache ich halt etwas, wo man nicht viel denken muss, dachte ich und das ist dabei herausgekommen:



Bei einer Theaterpuppe ist mir wichtig, dass sich der Kopf gut bewegen lässt, das gibt ihr die gewünschte Lebendigkeit. Deshalb habe ich Kopf und Körper getrennt gefilzt.


 Der Maulwurf und ich sind k.o. und hoffen auf etwas Schwung und Inspiration.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Das Ende der Geschichte

"Mama, willst du nicht auch fliegen?" fragte Lua.
"Nein, denn ich gehöre auf die Erde, hier im Wald fühle ich mich wohl."
"Warum fühle ich mich in der Luft genauso zu Hause wie auf der Erde?"
"Jeder muss für sich den Ort finden, an dem er zufrieden leben kann.  Ich will dir dazu eine Geschichte erzählen.

Tief unter der Erde lebte der kleine Maulwurf Kuno. Kuno hatte noch nie das Tagelicht gesehen.
Seine Freunde wagten immer mal wieder einen Ausflug an die Erdoberfläche und wollte ihn gerne einmal mit nehmen. Aber Kuno wollte nicht.
Blind fand er sich zurecht in seiner kleinen Wohnung. Er hatte alles was er zum Leben brauchte. Was sollte er sich blenden lassen vom Schein des all zu grellen Tageslichts.
So sass er Tag ein Tag aus in seinen kleinen Reich. Seine Freunde besuchten ihn und erzählten ihm von ihren vielen Abenteuern. Er lächelte nur und hörte ihnen zu. Unter den Freunden war auch die hübsche Maulwurfsfrau Olga, die gerne auf dem bequemen Sofa des stillen Maulwurfs sass und von seinen feinen,selbstgemachten Keksen naschte.
Eines Tages fasste sie sich ein Herz und fragte Kuno, warum er sich  nicht nach dem Tageslicht sehne so wie alle anderen Maulwürfe.
"Meine Mutter hat jeden Tag zu mir gesagt: Kuno, unter der Erde ist es dunkel, aber du trägst eine Licht in dir, das dir den Weg zeigt. Das Licht wird genährt, durch jedes Lächeln, dass du verschenkst. Das Licht schenkt dir Zufriedenheit mit dem was du hast. Du bist für das Licht verantwortlich, durch dein Handeln. So lange ich lebe, werde ich dir jeden Tag ein Lächeln schenken und ich wünsche mir, das du das Lächeln weiter gibts, wenn ich nicht mehr sein werde.
So trage ich nun mein Licht in mir und sorge dafür das es nie ausgeht. Und weisst du was, ich würde das Licht gerne mit dir teilen." antwortete er mit einem kleinen Lächeln.
Olga wurde es ums Herz ganz warm und bleib gleich für immer auf dem Sofa sitzen.

Lua schaute ihre Mutter nachdenklich an und zum erstenmal in ihrem Leben huschte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht und sie sprach:
"Wenn ich zufrieden leben will, dann brauche ich Flügel, denn ich will gehen und fliegen können."
Ihre Mutter begriff, dass ihre Tochter eine Kind der Lüfte war und sich die Erdenschwere auf ihr Herz gelegt hatte.
Und so ging sie in der nächsten Vollmondnacht auf eine Lichtung und sprach mit dem Mond.
"Mond, du hast Lua das Leben geschenkt. Bitte schenke ihr Flügel, damit sie ihr Glück finden kann."
Sie ging nach Hause ans Bett ihrer schlafenden Tochter und sah, dass ihr zwei Flügel gewachsenen waren.
Und so wurde die Luft Luas zweite Heimat und die Mutter freute am Anblick ihrer Tochter, die am Himmel anmutig ihre Kreise zog.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Die Mutter erzählt die erste Geschichte

Die Mutter streichelte sanft über das zartgrüne Moos, ihr Blick fiel auf ein Vogelnest hoch oben im Baum und sie begann zu erzählen.

Diese folgende Geschichte kenne einige von euch schon. Es ist mein Versuch, schon vorhanden Geschichten in meine Stück zu integrieren.

Ein junger Vogel sass sehr vergnügt in seinem Nest. Ihm war recht wohl, denn seine Eltern sorgten gut für ihn. Er musste nur seinen Schnabel aufsperren und er bekam allerlei Leckereien hineingestopft. Was wollte er mehr vom Leben verlangen?
Als die Zeit kam das Fliegen zu lernen, waren seine Geschwister schon recht aufgeregt und konnten es nicht abwarten ihre Flügel auszubreiten um ihrem eigenen Leben entgegen zu fliegen.
Doch der junge Vogel, nennen wir ihn Balduin, hatte es gar nicht eilig. Auf das Drängen seiner Eltern es auch einmal mit dem Fliegen zu probieren, antwortet er einfach: "Keine Lust:"
Seine Geschwister waren schon lange ausgeflogen und Balduin sass noch immer in seinem Nest. Die Vogeleltern konnten ihren Sohn nicht ja verhungern lassen,so sorgten sie weiterhin für Nahrung und  lebte Balduin wie eine Made im Speck in seinem gemütlichen Nest.
Die Eltern machten sich Sorgen. Wie sollte Balduin den Winter überleben, wenn er das Fliegen nicht lernen wollte, um mit ihnen in den Süden zu ziehen.
Was die Eltern nicht wussten war, dass Balduin ganz schrecklich grosse Angst vor dem Fliegen hatte.
Eines Tages bekam er Besuch von einem neugierigen Eichhörnchen, dass schon länger diesen merkwürdigen Vogel beobachtet hatte.
"Warum fliegst du nicht davon?" fragt es."Wenn ich Flügel hätte, ich würde so hoch fliegen, wie ich nur könnte. Die Welt von oben sehen, dass muss traumhaft sein"
"Mein Traum ist das nicht, ich habe Angst vor dem Fliegen", entfuhr es Balduin.
"Ein Vogel, der Angst vor dem Fliegen hat," lachte das Eichhörnchen."Ein komischer Vogel bist du."
"Du hast wohl vor gar nichts Angst," antwortete Balduin beleidigt.
"Doch, ich habe Angst gefressen zu werden. Und das kann dir auch passieren, die Katze hätte sicher ihre Freude an so einem leckeren Happen wie du es bist. Ich rate dir sehr, lerne das Fliegen."
Balduin war ganz erstaunt, dass es noch grössere Gefahren als das Fliegen geben könnte.
In der Nacht träumte er von Riesenkatzen, die mit glühenden Augen den Baum hoch kletterten.
Schweissgebadet wachte er auf. Wenn er leben wollte, musste er fliegen lernen, das war im nun klar.
Er stellte sich an den Rand des Nestes, er breitete seine Flügel aus, er nahm seinen ganzen Mut zusammen, er flog...
und wunderte sich, dass es so einfach war.
Das Eichhörnchen schaute ihm nach und dachte bei sich:  "Zwei Flügel nützen nichts, solange man nur seinen Kopf gebraucht. In die Luft kann sich nur derjenige erheben, der keine Angst vor dem Leben hat."
Dazu muss noch gesagt werden, dass das Eichhörnchen seine Jugendjahre im Gebälk des Hörsaal der Philosophischen Fakultät verbracht hatte.

"Ich möchte auch zwei Flügel, dann könnte ich fliegen und die Welt von oben sehen," wünschte sich die kleine Lua mit einem kleinen Seufzen.
Noch nie hatte das Kind einen Wunsch ausgesprochen und so rief die Mutter, die mit allen Tieren des Waldes vertraut war, den Vogel, der im Baum über ihnen sein Lied sang, zu sich.
Das Mädchen setzte sich auf seinen Rücken und der Vogel erhob sich in die Lüfte. Bald waren sie nur noch ein kleiner Punkt am Himmel und die Mutter dachte etwas bange, dass sie die nächste Geschichte wohl lieber in Bodennähe spielen lassen würde.
Unbeschadet brachte der Vogel das Mädchen zurück und die Mutter konnte in den Augen ihres Kindes einen Glanz sehen, den sie vorher noch nie gesehen hatte.
"Mama, wir sind fast bis zum Mond geflogen. Am liebsten wäre ich immer dort oben geblieben."
Die Mutter hörte die Worter und während das Herz ihrer Tochter leicht wie eine Feder war, wurde ihres schwer wie ein Stein.

Montag, 6. Juni 2011

Vom Geschichten erzählen

"Wenn es die Sprache ist, die zu meinem Kind spricht, so will ich mit ihm den Weg der Wörter gehen", so dachte sie sich.
"Wörter, wie Sterne in dunkler Nacht aneinander reihen, sie mit bedacht wählen, mit Wörtern farbige Bilder malen, die den Samen der Gefühle ins Herz meines Kindes pflanzen."
Und so rief sie Lua zu sich und sie gingen gemeinsam an den schönsten Platz im Wald.
Dort wo das Moos ein weiches Bett für sie bereit hielt und die Äste der Bäume fast bis zum Boden reichten, dort setzen sie sich hin und Lua schaut ihre Mutter mit ihren tiefblauen Augen an.
Lange sassen sie schweigend da und jede sponnen an ihren eigenen Gedankenfäden.
Der Mutter wurde es Bang ums Herz, so viele Wörter gab es auf dieser Welt, wie konnte sie bloss die richtigen für ihre Tochter finden?

Donnerstag, 2. Juni 2011

Das Kind wächst heran

Und Lua schief ein in den Armen ihrer Mutter. Mühelos fand sie den Weg zwischen Wachen und Schlaf. Still wie der Mond seine Bahnen zog, so still waren die Tage mit diesem Kind. Kein Laut kam über seine Lippen. Weder ein Unmutsäusserung noch eines dieser vergnügtes Jauchzer, mit dem Babys die Menschen mühelos für sich gewinnen können.
Die Mutter liebte dieses Kind, so wie es war und so wuchs es heran zu einem hübschen, kleinen Mädchen, das mit ernsten Augen in die Welt blickte.
Lua lernte die Sprache schnell, doch die Welt der Gefühle war dem Mädchen fremd.
Die Mutter war sehr traurig darüber, denn ein Leben ohne die Sprache des Herzens empfand sie als ein grosser Verlust für ihre Tochter. Oft lag sie langen wach und überlegte wie sie Lua helfen könnte.

Freitag, 27. Mai 2011

Das Kind braucht einen Namen

Süss war seine Gesichtchen, weiss war die Haut, wie schimmernder Mondschein und seine Haare glichen Silberfäden.
Dieses Kind aus einer Träne geboren braucht einen Namen, dachte sich die Frau. Einen Namen, der die Sehnsucht und das Glück in sich trägt. Lange überlegte sie, flüsterte Namen vor sich hin.
"Lua" murmelte sie schliesslich und das Kind öffnete seine Augen. Die Frau schaute in strahlend blaue Augen, tief wie das Meer, man konnte darin versinken.
"Lua, willst du also heissen, meine Kleine."
Die Frau konnte ihren Blick nicht von dem des Kindes lösen. In diesen Augen schien das Wissen der ganzen Welt verborgen zu sein.
"Lua, geheimnisvolles Kind, welchen Weg wirst du gehen? Grosses Glück bringst du mir, aber mein Herz spürt schon jetzt die Angst um dich, meine süsses Mondkindchen."
Die Frau begann zu singen, so wie die Mütter schon seit Jahrhunderten an den Betten ihre Kinder sangen.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Mondtränenkind

Vorüberlegung
Es gibt Wörter mit grosser Symbolkraft. Samen und Kokon gehören ganz sicher dazu.
Samen verwandeln sich in etwas Neues und der Kokon ist das Zuhause der Verwandlung.Der Samen ist eine Begriff, den man mit der Pflanzenwelt verbindet, na gut, auch der menschliche Mann vermag seinen Samen fruchtbar einzusetzen. Der Kokon ist eine Begriff aus der Tierwelt. Aber in Geschichten ist ja alles möglich...


Es war einmal eine Frau, die ganz alleine in einem Wald lebte. Einsam war sie nicht, denn alle Tiere und Pflanzen des Waldes waren ihr vertraut. 
Aber sie  wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Es war ihr egal, ob es ein Junge oder eine Mädchen sein würde. Sie würde es lieb haben, egal was das Kind auch immer tun würde. Aber da sie keinen Mann hatte, so bekam sie eben auch kein Kind. Ist doch klar, oder? 
Traurig war sie darüber, sehr, sehr traurig.
Eines Nachts, die Frau konnte vor Unruhe nicht schlafen, ging sie hinaus und schaute in den Mond. Hell schien er und sie schaute lange hinauf in sein gütiges Gesicht und sie begann ihm sein Leid zu klagen. Voller Mitgefühl weinte der Mond ein Träne, die  vor der Frau ins weiche Moos viel. Sie nahm die Träne, die in den schönste Farben funkelte, steckte sie in einen samtenen Beutel und trug diesen immer bei sich. Sie sang ihm Lieder vor und erzählte im die schönsten Geschichten. Neun Monate später legte die Frau den Beute, wie jede Nacht, in ein weiches Nest neben ihrem Bett und ging schlafen.
Mitten in der Nacht wurde sie durch ein leises Weinen geweckt. Verwundert schaute sie in das Nestchen, öffnete den Beutel und sah darin ein wunderhübsches, winzigkleines Baby liegen. Die Frau nahm es hoch und das Kind schmiegte sich in ihre Hand und es schlief zufrieden wieder ein.
Lange betrachtete die Frau das zarte Kind und sie konnte ihr Glück kaum fassen. Sie wagte kaum zu atmen, sie sass einfach da und die Zeit stand still.

Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 25. Mai 2011

Flieg, Vogel, flieg



Bei uns ist es ja schon lange sehr warm und irgendwie macht mich das gedankenträge.
So habe ich mir gedacht, lese ich mal das Vorwort in meinem Übungsbuch und fand diesen Text:


Schon merkwürdig, dass dieses Buch mit dem Allerleirauh-Thema anfängt, nicht wahr?


Das wahre Ich verstecken unter einem Mante aus vielerlei Pelzen, tun wir das nicht alle all zu oft?
So ein Mantel aus Pelz muss ja nichts Schlechts sein, er schützt, hält warm und ist bestimmt sehr weich und kuschelig. Ein Nest in das man sich zurück ziehen kann. (Das Tierschützerthema war in den alten Märchen natürlich noch nicht aktuell.)
Mir gefällt diese Bild fast noch besser als diejenigen mit den schönen Kleidern, wenn ich so recht überlege.
Man mag ja nicht immer strahlen und alle Blicke auf sich ziehen. Damit meine ich natürlich nicht, dass das im richtigen Leben bei mir so wäre.(o:


Meine heutige Geschiche:

Ein junger Vogel sass sehr vergnügt in seinem Nest. Ihm war recht wohl, denn seine Eltern sorgten gut für ihn. Er musste nur seinen Schnabel aufsperren und er bekam allerlei Leckereien hineingestopft. Was wollte er mehr vom Leben verlangen?
Als die Zeit kam das Fliegen zu lernen, waren seine Geschwister schon recht aufgeregt und konnte es nicht abwarten ihre Flügel auszubreiten um ihrem eigenen Leben entgegen zu fliegen.
Doch der junge Vogel, nennen wir ihn Balduin, hatte es gar nicht eilig. Auf das Drängen seiner Eltern es auch einmal mit dem Fliegen zu probieren, antwortet er einfach: "Keine Lust:"
Seine Geschwister waren schon lange ausgeflogen und Balduin sass noch immer in seinem Nest. Die Vogeleltern konnten ihren Sohn nicht ja verhungern lassen,so sorgten sie weiterhin für Nahrung und  lebte Balduin wie eine Made im Speck in seinem gemütlichen Nest.
Die Eltern machten sich Sorgen. Wie sollte Balduin den Winter überleben, wenn er das Fliegen nicht lernen wollte, um mit ihnen in den Süden zu ziehen.
Was die Eltern nicht wussten war, dass Balduin ganz schrecklich grosse Angst vor dem Fliegen hatte.
Eines Tages bekam er Besuch von einem neugierigen Eichhörnchen, dass schon länger diesen merkwürtigen Vogel beobachtet hatte.
"Warum fliegst du nicht davon?" fragt es."Wenn ich Flügel hätte, ich würde so hoch fliegen, wie ich nur könnte. Die Welt von oben sehen, dass muss traumhaft sein"
"Mein Traum ist das nicht, ich habe Angst vor dem Fliegen", entfuhr es Balduin.
"Ein Vogel, der Angst vor dem Fliegen hat," lachte das Eichhörnchen."Ein komischer Vogel bist du."
"Du hast wohl vor gar nichts Angst," antwortete Balduin beleidigt.
"Doch, ich habe Angst gefressen zu werden. Und das kann dir auch passieren, die Katze hätte sicher ihre Freude an so einem leckeren Happen wie du es bist. Ich rate dir sehr, lerne das Fliegen."
Balduin war ganz erstaunt, dass es noch grössere Gefahren als das Fliegen geben könnte.
In der Nacht träumte er von Riesenkatzen, die mit glühenden Augen den Baum hoch kletterten.
Schweissgebadet wachte er auf. Wenn er leben wollte, musste er fliegen lernen, das war im nun klar.
Er stellte sich an den Rand des Nestes, er breitete seine Flügel aus, er nahm seinen ganzen Mut zusammen, er flog...
und wunderte sich, dass es so einfach war.
Das Eichhörnchen schaute ihm nach und dachte bei sich:  "Zwei Flügel nützen nichts, solange man nur seinen Kopf gebraucht. In die Luft kann sich nur derjenige erheben, der keine Angst vor dem Leben hat."
Dazu muss noch gesagt werden, dass das Eichhörnchen seine Jugendjahre im Gebälk des Hörsaal der Philosophischen Fakultät verbracht hatte.

Montag, 23. Mai 2011

Der Maulwurf und das Licht

Heute hat mich ein Lied zu meiner heutigen Geschichte angeregt:


Gestern bei der Demo sind wir hinter dem "Stimmvolk Region Basel" gelaufen, die ein Lied nach dem anderen gesungen haben. Ein Refain eines Liedes hat sich bei mir zu einem Ohrwurm entwickelt. Es heisst "This little light of me".


Vorüberlegungen zu meiner heutigen Geschichte:


Jeder von uns trägt so ein kleines Licht in sich. Bei manchen ist es nur noch eine schwache Glut. Das sind die, die viele schlechte Erfahrungen machen mussten und sich nichts mehr zutrauen. Der Blick in das Gesicht eines anderen Menschen wird dann schon zu einem Ding der Unmöglichkeit.
Aber wird die Glut angefacht, durch den Wind der Liebe, der genährt wird durch Annehmen und Respekt, dann kann die Glut wieder zu einem starken, kraftvollen, wärmenden Feuer werden.

Dazu  meine heutige Geschichte:

Tief unter der Erde lebte der kleine Maulwurf Kuno. Kuno hatte noch nie das Tagelicht gesehen.
Seine Freunde wagten immer mal wieder einen Ausflug an die Erdoberfläche und wollte ihn gerne einmal mit nehmen. Aber Kuno wollte nicht.
Blind fand er sich zurecht in seiner kleinen Wohnung. Er hatte alles was er zum Leben brauchte. Was sollte er sich blenden lassen vom Schein des all zu grellen Tageslichts.
So sass er Tag ein Tag aus in seinen kleinen Reich. Seine Freunde besuchten ihn und erzählten ihm von ihren vielen Abenteuern. Er lächelte nur und hörte ihnen zu. Unter den Freunden war auch die hübsche Maulwurfsfrau Olga, die gerne auf dem bequemen Sofa des stillen Maulwurfes sass und von seinen feinen,selbstgemachten Keksen naschte.
Eines Tages fasste sie sich ein Herz und fragte Kuno, warum er sich  nicht nach dem Tageslicht sehne so wie alle anderen Maulwürfe.
"Meine Mutter hat jeden Tag zu mir gesagt: Kuno, unter der Erde ist es dunkel, aber du trägst eine Licht in dir, das dir den Weg zeigt. Das Licht wird genährt, durch jedes Lächeln, dass du verschenkst. Das Licht schenkt dir Zufriedenheit mit dem was du hast. Du bist für das Licht verantwortlich, durch dein Handeln. So lange ich lebe, werde ich dir jeden Tag ein Lächeln schenken und ich wünsche mir, das du das Lächeln weiter gibts, wenn ich nicht mehr sein werde.
So trage ich nun mein Licht in mir und sorge dafür das es nie ausgeht. Und weisst du was, ich würde das Licht gerne mit dir teilen." antwortete er mit einem kleinen Lächeln.
Olga wurde es ums Herz ganz warm und bleib gleich für immer auf dem Sofa sitzen.


Freitag, 20. Mai 2011

Wenn ein Entchen nicht schlafen kann


 Das kleine Entchen liegt im Bett, der Mond schaut all zu vorwizig durch das Fenster.
"He, Mond, du scheinst viel zu hell in mein Zimmer. So kann ich nicht einschlafen."
"Willst du überhaupt schlafen?" will der Mond wissen.
"Nein, ich bin eigentlich noch gar nicht müde, aber Mama sagt ich muss."
"Nicht müde im Bett liegen, das ist aber blöde."
"Ach, weisst du, ich rufe dann das Elfchen, aber das Elfchen, das kann nur ich sehen. Es erzählt mir Geschichten bis ich einschlafe. Aber das darf meine Mama nicht wissen"
"Hat das Elfchen einen Namen?"
"Es heisst Finchen Pusteblume. Wenn ich in die Luft puste, dann kommt es zu mir"
"Darf ich es auch einmal sehen? Ich höre nämlich furchtbar gerne Geschichten."
Das Entchen pustet in die Luft und das Elfchen fliegt durch das Zimmer.
"Entchen, kannst du nicht schlafen und willst eine Geschichte hören?"
Das Entchen hüpft im Bett auf und ab und ruft: "Ja, ja und der Mond will auch zuhören."
"Er darf aber dabei nicht einschlafen, sonst fällt er vom Himmel. Vom Himmel fallen dürfen aber nur die Sternschnuppen und dann können die Menschen sich etwas wünschen."
"Wenn der Mond vom Himmel fällt, darf man sich vielleicht etwas ganz Grosses wünschen, etwas was so gross ist wie ein Elefant,"schlägt das Entchen vor.
"Wenn ich vom Himmel falle würde, dann werden die Menschen sehr traurig,"spricht der Mond.
"Warum?"
"Weil die Menschen mir bei Nacht ihre Wünsche und Sorgen erzählen."
"Warum?"
"Wenn sie dabei zu mir hochschauen, dann werden sie von meinem warmen Mondlicht getröstet."
"Wenn ich traurig bin, dann gehe ich in der Badenwanne schwimmen."
"Siehst du. Die Menschen nehmen dann einfach ein Bad im Mondlicht."
"Und danach sind sie sauber?"
"Ja, bis hinter beide Ohren."
"Sag mal, willst du jetzt eine Geschichte hören oder nicht, sonst fliege ich nämlich wieder davon?" fragt das Elfchen leicht beleidigt.
"Ach, eigentlich bin ich jetzt müde," spricht das Entchen, gähnt und schläft sofort ein.
Finchen Pusteblume fliegt zum Mond, macht es sich im Mondsand gemütlich und beginnt eine Geschichte zu  erzählen.
Wenn ich hören könnte, was sie erzählt, würde ich sie euch erzählen, aber leider ist der Mond zu weit weg.

Nach der Skizze von gestern sind Filzfiguren entstanden. Diese Figuren habe mich heute zu dieser Szene inspiriert.
Konkrete Figuren in der Hand zu haben, macht es etwas einfacher eine Geschichte zu erzählen. Die Kunst und auch die Schwierigkeit dabei ist, sich selbst überraschen zu lassen von dem was kommt.
Ich versuche immer wieder aus meiner festgefahrenen Bildsprache auszubrechen, so ganz gelingt mir das nicht.
Ich bin sicher, würden 100 Menschen mit diesen Figuren eine Geschichte erzählen, so würden 100 verschiedene Geschichten entstehen.


Das es 1000001 Möglichkeiten gibt eine Geschichte zu erzähle, macht für mich die Sache nicht einfacher, ganz im Gegenteil.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Sanftmut

Mir ist in einem Artikel über das Zusammenleben der Gorillas das Wort "sanftmütig" ins Herz gesprungen und im Netz habe ich dann folgendes gefunden:

Der Philosoph Otto Friedrich Bollnow hat Sanftmut folgendermaßen umschrieben:
"Die Sanftmut steht im Gegensatz zur Gewaltsamkeit. ... Sanft ist er (der Mensch), wenn er sich nicht vom Zorn hinreißen läßt, ohne vermeidbare Härte im Affekt, weich und behutsam. Sanftmut bezeichnet dabei nicht nur eine Weise des Verhaltens, sondern mehr noch eine Beschaffenheit der Gesinnung. ... Die Sanftmut des Verhaltens verbindet sich sodann mit der Behutsamkeit im Umgang. Diese Behutsamkeit ist eine Art von Vorsicht, die keinen Schaden an den andern Menschen ... herankommen lassen will." (Bollnow, Die Tugend der Geduld)[4]
Wie das wäre, wenn wir Menschen sanftmütig miteinander umgehen würden? Wohlmöglich wäre das auch schrecklich langweilig. Aber da wir Menschen alle keine Engel sind, ist das sowieso eine hypothetische Frage. Aber ein klein wenig mehr Sanftmut würde sicher nicht zum Schaden von uns allen sein. Aber es braucht Mut um sanftmütig zu sein, da bin ich mir sicher. Und ein grosses Herz braucht es auch.

Ich habe versucht mich dem Thema Sanftmut in Form von Haikus anzunähern.
Denn manchmal ist die Reduktion auf wenige Worte sehr hilfreich beim Finden von eigenen Gedankenbildern. Vor allen fällt der Druck weg, sich gleich ein ganze Geschichte einfallen lassen zu müssen. Es ist ja nur ein kleines Zettelchen Papier, das man fühlen muss.

Sanftmut

In Mitten der Menschen
gehte einer gegen den Strom,
Mut im sanften Blick.

Ich streichle den Samt,
schliesse die müden Augen,
weich ist mein Herz.
 
Mut habe ich nicht,
sagst du im Dunkel der Nacht,
sanft wiege ich dich.

Im sanften Mondlicht
tanzt ein Schmetterling allein,
zerbrechliche Schönheit.

Pusteblumensamen
fallen in mein offenes Herz,
es wachsen ihm Flügel.



Mittwoch, 18. Mai 2011

Zwei Seelen

Man wird wieder aus Himmel und Sternen Bilder machen 
und die Sinnweben alter Märchen auf
offene Wunden legen.
Christian Morgenstern

Diesen Satz habe ich heute gefunden, in diesem Buch, dass mir beim Aufräumen wieder in die Hände gefallen ist:

Poetische Bilder, wie sie Ch. Morgenstern so wunderbar beschreibt, ziehen mich immer wieder in ihren Bann.
Dabei bin ich ein eher bodenständiger Mensch, aber vermutlich sind das eben die 2,3,4,5,6 Seelen in meiner Brust, die man ja oftmals in sich trägt.

Die poetische Seite verbinde ich mit einem leisen Seufzer, mit einem himmelblauen Sehnen, einem wagen Erahnen einer Welt der Harmonie, einem Hauch der Schönheit, der zart über das Gesicht streicht.
Die bodenständige Seite verbindet sich bei mir mit unbeschwertem Übermut, mit lautem Lachen, kunterbunter Lebenslust, sie ist eine zielgerichtete auf dem Boden der Tatsachen stehende Energie.

Das ist so als würde eine pastellfarbene Fee mit einem frechen Koboldkind Walzer tanzen im Ballsaal der Phantasie.
Das Koboldkind tritt der Fee ständig auf ihre zarten Füsse, denn die beiden zanken bei jedem Schritt um den Führungsanspruch.
"Das ist kein Tanz, so geht das nicht", ruft der Ballmeister erbost und die beiden schauen ganz erstaunt, als die Musik plötzlich abbricht, so vertieft waren sie in ihren tänzerischen Ringkampf.
"Das Koboldkind ist Schuld, es tritt mir immer auf die Füsse!" verteidigt sich die Fee.
"Gar nicht wahr, die Fee ist Schuld, sie will immer bestimmen, wo es lang geht!"erwidert das Koboldkind.
"Nur wenn der eine auf den andern achtet ist Tanzen schön. Führen ist genau so wichtig, wie sich führen lassen. Nach jedem Tanz wird nun gewechselt."spricht der Ballmeister ein Machtwort zu den beiden.
Und siehe da, nun tanzen sie in perfekter Harmonie und der Ballmeister, der im richtigen Leben die Vernunft genannt wird, schaut höchst zufrieden auf das ungleiche Paar.
.

Dienstag, 17. Mai 2011

Geborgenheit



"Mama, was ist Geborgeheit" fragt das Kind
"Geborgenheit ist, es sich im Beutel eines Kängurus gemütlich zu machen. Das Herz hüpft vor Freude im Takt der Sprünge, riesengrosse Känguruherzhüpfersprünge", antwortet die Mama, das Kind macht grosse Augen und lacht.
"Mama, du bist mein Känguru," sagt das Kind und das Herz der Mutter hüpft.

Montag, 16. Mai 2011

Traum



Die Sehnsucht hat einen Bruder, Traum wird er gerufen. Nicht den Traum meine ich, der die Menschen in der Nacht besucht, sondern den, der seine Geschichten bei Tage schreibt.
Gemeinsam liegen sie in einer Wiege. Das Daunenbett ist warm, weich ist die Matratze, frische, weisse Leinentücher, wie ein unbeschriebenes Blatt Papier.
Wie zwei Eier im Nest liegen sie da und warten darauf ausgebrütet zu werden. Sie bedürfen der Zuwendung, liebevolle Gedanken nähren sie. Leise und behutsam muss man sein. Geht man zu grob mit ihnen um, so zerbrechen sie vor ihrer Zeit. Sorgt man aber gut für sie, schlüpfen sie aus den Eiern, zerzauste wie zwei kleine Schwäne, die noch nichts wissen von ihrer zukünftigen Schönheit.